Wie scharf ist mein Messer eigentlich – Schärfetestmethoden

Du hast Dein Messer gerade frisch geschärft, nun stellt sich die Frage, wie Du denn am besten feststellst, ob das Schärfen auch geklappt hat. Es gibt etliche Methoden, um festzustellen, wie scharf ein Messer denn nun wirklich ist. Rasiermesser SchärfetestIm obigen Bild sieht man, eine typische Testmethode für Rasiermesser, dabeit wird ein Haar ca. einen Zentimeter entfernt von den Fingern, die es festhalten an der Rasierklinge vorbei geführt. Wenn sie scharf ist, wird das Haar dabei durchtrennt.

Schauen Sie sich das folgende Video, um weitere Testmethoden kennenzulernen, die auch für Küchenmesser und Jagdmesser geeignet sind.

Jetzt stellt sich nur noch die Frage, welche Schärfetestmethode für Deinen Anwendungsfall genau die richtige ist. Ich persönlich komme mit der

  • Daumenprobe und anschließenden Rasierprobe, um Restgrate zu entdecken, ganz gut zurecht bei normalen Messern
  • Den Papiertest mache ich gerne, wenn ich ein Messer aufgearbeitet habe und eventuell noch Ausbrüche in der Schneide sein könnten. Der Schnitt geht dann solange gut, bis man mit der stumpfen Stelle des Messers an das Papier kommt, dann hakt das Messer und das Papier reisst dann meist ein. So weiss ich, wo ich noch nachschleifen muss.
  • Den Hanging Hair Test, bei der ein Haar etwa einen cm über der Klemmstelle der Finger abgeschnitten wird mache ich nur bei Rasiermessern.

17 Gedanken zu „Wie scharf ist mein Messer eigentlich – Schärfetestmethoden

  1. Endlich mal gut kanalisierte Information!
    Auch ich habe mich schon öfter ins Internet begeben um Methoden zum Testen der Messerschärfe zu suchen, jedoch musste ich mir meistens mehr als mir lieb ist dieselbe Methode durch lesen.
    Daher viel Dank für diese übersichtlichen Informationen.

    • Dem Kommentar von Walter schließe ich mich an:
      Die unterschiedlichen Testmethoden mal in Wort und Bild und alle in einem Beitrag präsentiert zu bekommen, das hat mich sehr gefreut.
      Von manchen Methoden hatte ich schon gehört, wusste aber nichts Genaues – das hat dein Beitrag geändert.
      Vielen Dank dafür!

  2. überaus informativ, was es hier zu lesen und zu sehen gibt.
    Es ist einfach schön eine Web-site zu haben auf der man allen Rat sich holen kann den man braucht !!! Daumen hoch
    <

    Dino

  3. Hallo Leo,
    ….. Ich habe mir das fox prohunter fx- 130 gekauft, ich habe es mit deine Hilfe doch recht scharf bekommen, dennoch glaube ich, dass man(n) mit einer dünneren Klinge doch noch bessere Ergebnisse erzielen kann. Ich schärfe übrigens mit einem Speyderco! Bin schon gespannt auf dein Video zum Speyderco!

    Lg
    Dietmar

    • Hallo Dietmar,

      das Schärfeempfinden beim Nutzen eines Messers hängt von vielen Faktoren ab. Die Schärfe der Schneidkante ist dabei nur einer, die Geometrie der Klinge, also der Dickenverlauf von der Schneidkante zum Rücken ist ein zweiter ebenfalls extrem wichtiger Punkt, den ich jedoch meist nur mit der Wahl des Messers passend zur Schneidaufgabe beeinflusse. Es ist also so, dass sich beim Schneiden das Messer mit der dünneren Klingengeometrie bei gleicher Schneidkantengeometrie schärfer anfühlt, da der Schnittwiderstand geringer ist.

      Viele Grüße,
      Leo.

  4. Hallo Leo,
    wunderbar deine Seite(n), super-informativ, man findet wirklich alles, was zum Thema „Scharfe Messer“ zu sagen und zu wissen ist. Wann machst du das alles blo?. Deine neue Webseite ist gelungen, sehr viel übersichtlicher als früher. Gratulation und herzliche Grüße.
    In Abwandung eines Zitats von Loriot sage ich:
    Ein Leben ohne scharfe Messer ist möglich – aber sinnlos.

  5. Hallo, einen schönen Guten Morgen.

    Nachdem ich vor einiger Zeit unsere Küchenmesser total „verschliffen“ hatte, habe ich mich längere Zeit nicht mehr an das Schleifen (mit japan. Schleifstein) getraut. Heute habe ich etwas im Internet geschnüffelt und Deine wirklich toll gemachten Informationenen gelesen. Ich habe jetzt wieder Mut bekommen und werde mich nach Deinen Anweisungen/Hinweisen wieder an unsere an sich sehr schönen Messer `rantrauen. Nochmals Vielen Dank. Ich werde dann berichten.

    Beste Grüße,

    Volker

  6. Moin Leo, kann man eigentlich generell sagen, dass rostende Stähle schärfer (zu bekommen) sind? Ich spiele mit dem Gedanken, mir ein neues Santoku zu kaufen, weil ich diese Form in der Küche favorisiere und habe starke Entscheidungsschwierigkeiten. Für eine dauerhafte Schärfe gleich eines Rasiermessers würde ich jegliche Pflege in Kauf nehmen…
    LG

  7. Super Informationen hier zum Thema Messer schleifen.
    Was den Schaerfetest betrifft, was ist aus der Nibelungen Saga geworden? Siegfried’s Schwert war so scharf das, wenn man es in einen Bachlauf haelt und ein Blatt darauf zutreiben laesst es das Blatt durchtrennt hat. Funktioniert sowas wirklich? Das waere dann der ultimative Test. Vielleicht mit einem Samurai Schwert.
    Fuer meine jagdlichen Anforderungen nicht unbedingt notwendig.
    Gruss,
    Andreas

    • Hallo Andreas,

      ich denke bei der Schärfedemonstration mit Blatt im FLusslauf muss ich passen, entweder fließt der Fluss zu langsam, oder das Blatt ist zu stabil, das klappt so noch nicht. Hab’s aber bisher nur einmal ausprobiert. Eine weitere extreme Schärfedemonstration ist ein Seidenschal der in die Luft geworfen wird und durch sein Eigengewicht vom Samuraischwert durchtrennt wird. Aber ich denke immer, dass diese Tests eher ins Reich der schwer zu reproduzierenden Legenden gehören. Was wichtig ist, bei dem Blatt und dem Schwert von Siegfried, das Schwert muss recht dünn ausgeschliffen sein und damit das Blatt keine zu hohen Klemmkräfte auf die Seitenflächen des Messers ausübt.

      Wenn ich feinkörnige Stahl auf die für mich erreichbare Maximalschärfe bringe, dann ist diese hohe Schärfe nach ein bis zwei Schnitten auf Holzbrett oder Kunststoffbret dahin, daher schleife ich eher in Richtung ordentliche Gebrauchsschärfe. Aber ab und zu muss man es doch dann mal probieren und wieder in Richtung was geht als Maximum schleifen.

      Viele Grüße,
      Leo.

  8. Hi .
    Bin jetzt seit 2 Stunden auf Deiner Seite, das beste was ich bis jetzt zu diesem Thema im Netz gefunden habe. Ich bleibe noch 🙂
    Ich kann nur sagen weiter so .
    Viele Grüße Kaus

  9. Hey Leo, sehr guter Beitrag! Dein Kanal auf Youtube kann man echt nur empfehlen, für alle die was mit Messer zu tun haben!

  10. Hey Leo,

    bin durch Youtube auf dich gestoßen und möchte ein großes Lob aussprechen. Wirklich informativ, auch für mich als recht erfahrener in dieser Szene.

    Darf ich fragen ob in Zukunft neue Videos kommen werden? Das neuste ist bereits ein Jahr her.

    Beste Grüße

    • Hallo Marcel,

      es kommen noch ein paar Videos. Hatte eine kretive Schaffenspause eingelegt, die aber zur Zeit noch ein wenig andauert.

      Viele Grüße,
      Leo.

  11. Mein Schweizer messer meistert den blattest nach schleifen mit einem wetstone (erst 1000 dann 3000 körnung) und anschließendem stropping auf wildleder mit schleifpaste/polierpaste problemlos. Dennoch fühlt es sich beim drücken mit dem Daumen auf die schneide nicht sonderlich scharf an. Sogar so wenig, dass ich versuchte mir leicht in den arm zu schneiden. Das Mag sich im ersten Moment dumm anhören, aber meine Vermutung hat sich bestätigt; nichts! Ich müsste einen Druck ausüben, der für ein messer das den blattest besteht unnötig wäre. Kann mir jemand mal erzählen, warum das so ost? Ich bin gerade sehr ratlos, wie man sich sicher denken kann

    • Hallo DeKay,

      was für Polierpaste nutzt Du? Wildleder klingt ein wenig nach der rauhen Lederseite. Eventuell kann dort das Problem liegen. Wenn Du bisher keine Soliziumkarbidpaste nutzt, dann würde ich den Lederriemen mit Polierpaste nutzen, das sollte schon ein wenig Verbesserung bringen.
      Ach ja und gehe mal direkt nach der 1000’er Körnung auf den Lederriemen. Dann ist das Messer agressiver und bringt mehr Schnittfreudigkeit bei faserigen Dingen, wie Fleisch.

      Viele Grüße,
      Leo.

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